Die Silverudds Blå wurden in den 1980ern von dem schwedischen Pfarrer Arvid Martin Silverudd (*31.08.1927 †13.12.1986) erzüchtet. Um die Rasse zu kreieren, verwendete er klein gewachsene New Hampshire und Rhode Island Red mit sehr guter Legeleistung. Er hat aber vermutlich noch zwei weitere Rassen eingekreuzt: In den späten 1950er Jahren importierte er Cream Legbar nach Schweden, deren Gene für eine blaue Schalenfarbe verantwortlich sind. Zusammen mit den braunen Genen, die die New Hampshire und Rhode Island Red mitbrachten, verliehen diese dem Ei seine charakteristische grüne Farbe. Weitere Hinweise von Martin Silverudd zeigen, dass er Australorps auf seinem Hof hielt. Es ist wahrscheinlich, dass die Australorps diejenigen waren, die den Silverudds Blå den Grünschimmer im Gefieder gaben. Martin Silverudd war, das zeigt seine umfangreiche Korrespondenz im Archiv des SKF, ein weltweit anerkannter Spezialist in Sachen Genetik.

Die Silverudds Blå zeichnen sich eigentlich durch eine schwarze Grundfarbe aus. Das Schwarz ist auf einigen Genen zu blau verändert, in einem einfachen Satz bringt das dann ein blaues Tier und in einem doppelten Satz ein geflecktes (splash) Tier hervor. Das Gefieder ist immer entweder schwarz oder blau oder splash, wobei insbesondere Hals- und Sattelfedern auch Gold oder Silber aufweisen können.

Die beiden „Stamm-Mütter“ unserer Zucht. Beide sind von Helena Edström aus genetisch getrennten Linien. Sie legten bereits in der ersten Legeperiode Eier um die 60g.

Einige Jahre lang wurde darüber diskutiert, welchen Namen die Isbar Blå, wie sie zeitweise auch genannt wurden, zukünftig tragen sollten. Martin Silverudd selbst hatte sie nie Isbar genannt. Er hatte als Arbeitsnamen „Schwedische Grünleger“ gewählt. Dieser Name diente jedoch nur dazu, sie von anderen Grünleger-Rassen zu unterscheiden.

Es schien jedoch nicht sinnvoll zu sein, sie Isbar Blå zu nennen, wenn sie sich auch international verbreiten sollten. Zudem ist im Namen der Begriff „bar“ enthalten, was darauf hinweist, dass es sich um eine gesperberte Art handelt. Aber die Isbar Blå waren nie gesperbert. Außerdem bestand so die Gefahr einer Verwechselung mit einer anderen Grünleger-Rasse, die Martin Silverudd bereits 1960 erschaffen hat, den originalen Isbar. Jedoch erlaubte es der Zusatz „Blå“, sie von diesen zu unterscheiden.

Als wäre dies noch nicht verwirrend genug, ist mit der Verbreitung in Deutschland in den vergangenen Jahren der Name Schwedische Isbar gebräuchlich geworden.

Im Jahr 2016 fiel dann eine Entscheidung: In einer Vorstandssitzung des Svenska Kulturhönsföreningen wurde gemeinsam mit den Koordinatoren beschlossen, einen eindeutigen Namen zu wählen. Seit März 2016 heißen sie nun Silverudds Blå. „Silverudds“ zu Ehren des Mannes, der sich so viele Verdienste um die schwedischen Kulturhuhnrassen erworben hat und „Blå“, um die Farbe zu beschreiben. Damit sind sie neben den Silverudds Safir die einzigen Hühner, die seinen Namen tragen.

Quelle: kulturhons.se